Älteste Zunft

Optimal , das ist Bayern, wo wir uns so wohl fühlen, sagt der Unternehmer und Neubürger von Garmisch-Partenkirchen (seit dem 19.09.22), der auch gerne in die Clubkasse der Hammerlzunft von Garmisch-Partenkirchen einen Betrag beim  nächsten Zusammentreffen der Zunft in der “ Schranne” als Förderer Spende dem Vorsitzenden und Freund Georg Schießlbauer überreichen möchte ! 

Die Geselligkeit steht im Vordergrund

Hinter der historischen Zunftlade nahmen die Vorstandschaft, der Geehrte und die Neumitglieder Aufstellung: (vorne v.l.) Michael Reim, Zunftmeister Georg Schießlbauer, das neue Ehrenmitglied Hans Hofmann, Josef Wakolbinger, (hinten v.l.) Hans Schmid (Sabein), Michael Auer (Pusterer), Georg Bader (Butzerer), Georg Streitel junior (Hafner), Johannes Huber, Josef Streitel (Bani), Martin Streitel (Bani), Peter Eursch (Wani), Hans Rauch, Christoph Dreher, Andreas Raubal und David Gleißner (Eri). Foto: Munz 

Garmisch-Partenkirchen – „Wir sind die älteste der ortsansässigen Zünfte und hatten den Sitz immer in Garmisch“, sagte Zunftmeister Georg Schießlbauer, der zusammen mit seinem Schriftführer Josef Wakolbinger und Kassier Michael Reim die Geschicke der Hammerlzunft leitet. Dabei kommen die Mitglieder aus dem ganzen Werdenfelser Raum, aus dem Ortsteil Garmisch, aus Farchant, Grainau, natürlich aus Partenkirchen, ja sogar bis aus Unterammergau. Im Gasthaus Zur Schranne zogen die Verantwortlichen nunmehr Bilanz und schilderten das abgelaufene Zunftjahr. So wie sie es seit 573 Jahren tun. Denn die Einladung folgte zur stolzen 574. Versammlung.

„Da feiern wir mit 575 Jahren im kommenden Jahr dann ein kleines Jubiläum“, verkündete Schießlbauer. „Wir planen zu diesem Anlass einen Ausflug“, verrät der Schlossermeister, der nach dem Tode des Zunftmeisters Hans Aberl (Veitl-Schmied) im Dezember 2019 zunächst kommissarisch und seit vergangenem Jahr offiziell der Zunft vorsteht. Zur Versammlung durfte er neben vielen Schlossern, Spenglern, Schmieden, Mechanikern, Elektrikern und auch einer Goldschmiedin – also alles Berufe, wo ein Hammer zum Einsatz kommt – das Ehrenmitglied Andreas Buchwieser (Gröbenbauer-Anda) begrüßen. Zuvor feierte Pfarrer i.R. Franz Sand, selbst gelernter Schlosser und Ehrenmitglied der Zunft, die Heilige Messe. Dabei gedachten die Mitglieder dem erst kürzlich verstorbenen Schlosser Otto Oswald. Stilvoll wurde der Gottesdienst dabei vom Garmischer Zwoagsang (Bärbel Aichinger und Maria Schießlbauer) sowie der Garmischer Soat‘n-Musi untermalt.

Auch im Gasthaus bewiesen später die „Unbandigen“, jene Zunftmusi, bestehend aus Michael Marx junior, Jörgi Schießlbauer junior und Korbinian Saller, dass das Gesellige heutzutage bei der Hammerlzunft eindeutig im Vordergrund steht. Das war aber nicht immer so. In einer Zeit, als es noch keine Handwerkskammern und Innungen gab, regelten alleine die Zünfte die Anliegen der Berufsstände. Schriftführer Wakolbinger erinnerte an die Ausrückungen mit den Zunftstangen und Ereignisse des Vorjahres, Kassier Reim vermeldete ein leichtes Plus in der Kasse, schlug aber dennoch eine Erhöhung des Zunftbeitrages vor. „Seit mindestens 30 Jahren hielten wir diesen mit 5 Euro stabil“, argumentierte der Spengler- und Dachdeckermeister. Später stimmten die Anwesenden einer Erhöhung um 3 Euro auf dann 8 Euro Jahresbeitrag einstimmig zu.

Besonders erfreulich war die Aufnahme von zwölf jungen Handwerkern in die Gemeinschaft. „Zwölf neue Mitglieder auf einmal, das weiß ich noch nie“, kommentierte Schießlbauer. Aber die Vorstandschaft hatte noch einen weiteren Höhepunkt parat. Für seine langen Verdienste um die Zunft wurde der Elektromeister Hans Hofmann mit der Ehrenmitgliedschaft belohnt. KLAUS MUNZ

Quellenangabe: Garmisch-Partenkirchner Tagblatt vom 13.03.2023, Seite 31