Im Atlantik

Kreuzfahrtkapitän lässt acht Passagiere auf afrikanischer Insel zurück; das ist ja einem schon einmal selbst passiert, oder ?

Aber meistens ging es immer noch gut, aber hier leider nicht !

Der Kapitän, der das Sagen auf seinem Schiff 🚢 hat, hier der MS „Norwegian Dawn“ machte die Schotten dicht, denn der private Ausflug von acht Kreuzfahrern dauerte zu lange, da legte das Schiff ab: Diese Acht sind nun in São Tomé und Príncipe gestrandet. Jetzt reisen sie der »Norwegian Dawn« auf eigene Faust hinterher.

Die Reederei rechtfertigt sich nun und sagt : „Die Gäste sind dafür verantwortlich, dass sie zur veröffentlichten Zeit zum Schiff zurückkehren!“ Schluss, Punkt !

Es ist wohl der Albtraum vieler Kreuzfahrer: Nach einem Ausflug das Schiff verpassen und in einem fremden Land zurückbleiben. Dieses Horrorszenario erleben gerade acht Passagiere der Norwegian Cruise Line (NCL), unter ihnen offenbar mehrere ältere Menschen, eine Person im Rollstuhl und eine Schwangere.

Ein zurückgelassenes Ehepaar erhebt schwere Vorwürfe gegen die Reederei.

Demnach sei das Schiff »Norwegian Dawn« am 27. März noch nicht aus dem Hafen des afrikanischen Inselstaats São Tomé und Príncipe ausgelaufen, als die Passagiere von ihrem privat gebuchten Ausflug zurückgekommen seien.

Der Kapitän habe sich aber geweigert, die Kreuzfahrenden noch an Bord zu lassen. Einen Anruf des Hafenmeisters habe der Kapitän abgelehnt, berichtet das gestrandete Ehepaar Campbell aus South Carolina in dem CNN-Bericht.

Zudem habe der Reiseveranstalter des privat gebuchten Ausflugs den Kapitän auf dem Weg in den Hafen kontaktiert, um mitzuteilen, dass die Gruppe auf dem Weg sei, sich aber verspäten werde.

Seitdem will die Gruppe mehrere E-Mails an NCL geschickt und auch eine Notfallnummer des Kundenservice angerufen haben. Man habe aber keine Antworten erhalten.

Seit dem verpassten Boarding reist die Gruppe den Angaben zufolge dem Schiff hinterher, um in einem anderen Hafen wieder an Bord zu gelangen.

Von São Tomé und Príncipe aus sei die Gruppe dann auf eigene Kosten 15 Stunden durch sechs Länder bis nach Gambia gereist, um dort am vergangenen Sonntag auf die »Norwegian Dawn« zu gelangen.

Doch dort konnte das Schiff wegen Ebbe nicht den geplanten Stopp einlegen, sodass die Gestrandeten ihre Odyssee haben fortsetzen müssen.

Gegenüber CNN erklärten diese, die Gruppe sei nun nach Senegal unterwegs, um beim dort geplanten Stopp wieder auf das Schiff zu kommen.

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Nun kommt es aber noch „dicker“:

Ein Mitglied der Gruppe konnte seit nunmehr fünf Tagen seine Herzmedikamente nicht mehr einnehmen und ist inzwischen krank geworden .

Zudem sei demnach ein weiterer Gast der Kreuzfahrt in São Tomé und Príncipe zurückgelassen worden, nachdem die Person wegen eines medizinischen Notfalls in ein Krankenhaus eingeliefert worden sei.

Die Reederei „Norwegian Cruise Line“ (NCL) verteidigt sich nun in einem Statement, daß acht Passagiere, »die auf eigene Faust oder mit einer privaten Tour auf der Insel waren«, das letzte Boot zurück zum Schiff verpasst hätten und daher die Zeit für die Rückkehr an Bord nicht hätten einhalten können.

Und weiter, schreibt NCL: »Obwohl dies eine sehr bedauerliche Situation ist, sind die Gäste dafür verantwortlich, dass sie zur veröffentlichten Zeit zum Schiff zurückkehren, die über die Sprechanlage des Schiffes, in der täglichen Kommunikation und durch Aushänge kurz vor Verlassen des Schiffes bekannt gegeben wird.«

Außerdem seien die Pässe der Passagiere an die örtlichen Hafenagenten übergeben worden, damit die Gäste sie abholen könnten. Die Gäste seien für die Kosten für die Fahrt zum nächsten Anlaufhafen verantwortlich, um das Schiff wieder zu erreichen. Man stehe aber in Kontakt mit den Passagieren.

Das Schiff sorgt nicht das erste Mal für Aufsehen. Wegen des Verdachts auf einen Cholera-Ausbruch saßen auf der »Norwegian Dawn« Ende Februar gut 2000 Passagiere und 1000 Crewmitglieder an Bord fest.

Der Verdacht hatte sich am Ende zum Glück nicht bestätigt.